BBC Mädels sind Vize-Staatsmeisterinnen

Am 13. und 14. Mai stand für die WU16 des BBC Wolfsberg das Saison-Highlight auf dem Programm: das Final Four der Österreichischen WU16-Meisterschaft in Wels. Bereits am Samstag im Semifinalspiel gegen UBI Graz herrschte Gänsehaut-Atmosphäre, da die rund 30 mitgereisten Wolfsberger Fans für eine ganz besonders tolle Stimmung sorgten und die BBClerinnen lautstark unterstützten. Nach dem klaren 74:27-Sieg warteten am Sonntag die Gastgeberinnen aus Wels im Finale, die in einem spannenden Halbfinale Vienna United erst in der Schlussphase besiegen konnten. Auch das Finale verlief bis zum Schluss heiß umkämpft, beide Teams und beide Fanlager gaben alles und boten sich ein würdiges Endspiel, bei dem die BBC Mädels leider knapp mit 61:64 das Nachsehen hatten und gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt die erste Saisonniederlage einstecken mussten.

Halbfinale:
BBC Wolfsberg - UBI Graz 74:27 (20:4, 38:15, 54:17)

Christina Köppel 21, Larisa Dzanko 16, Helena Knabl 10, Lena Sulzbacher 9, Kati Vukicevic und Alice Schiavinato je 8, Gloria Knabl 2, Julia Marzi und Catalena Krall.

Trotz großer Nervosität ist es den BBC Mädels gelungen, auch das dritte Aufeinandertreffen der Saison gegen UBI Graz von Beginn an zu kontrollieren. Durch eine großartige Verteidigungsleistung konnten unzählige Bälle gewonnen werden, der Abschluss wollte allerdings häufig nicht gelingen. Außerdem war an sehr vielen unnötigen Ballverlusten bereits in diesem Spiel erkennbar, dass die nervliche Belastung im Final Four ungleich größer ist, wodurch einige Spielerinnen etwas gehemmt agierten.

Finale:
BBC Wolfsberg - LZ DBB OÖ 61:64 (20:11, 28:29 42:56)
Christina Köppel 36, Larisa Dzanko 11, Lena Sulzbacher 8, Kati Vukicevic 4, Gloria Knabl 2, Helena Knabl und Alice Schiavinato.

Gleich von Beginn an war klar, dass im Finale viel intensiver und härter als gewöhnlich gespielt werden darf und die Schiedsrichter mehr erlauben. Obwohl die Wolfsbergerinnen von der besonderen Atmosphäre etwas überwältigt waren und die große Anspannung spürbar war, gelang der Start ins Spiel sehr gut. Den Gegnerinnen wurden durch eine sehr druckvolle Verteidigung kaum Chancen gestattet und die BBC Mädels konnten sich bis zum Ende des ersten Viertels eine 20:11 Führung erspielen. Allerdings waren auch hier schon einige Unkonzentriertheiten erkennbar, wodurch einige unnötige Fouls passierten, welche den Welserinnen über Freiwürfe zu ihren Punkten verhalfen. Im zweiten Viertel, als man vom sehr kräfteraubenden Ganzfeld-Pressing in eine Zonenverteidigung wechselte, war die Verteidigungsleistung nicht mehr so konsequent und die Welserinnen kamen einfacher zu Punkten. Inside verteidigte Christina Köppel zwar großartig, aus der Distanz ließ man den Gegnerinnen aber zu viel Platz und musste so zu viele Würfe kassieren. Im Gegenzug setzte Oberösterreich das gesamte Spiel auf eine aggressive Zonenverteidigung. Zwar hat das Wolfsberger Team mit dieser Verteidigungsvariante gerechnet und versucht, sich so gut als möglich darauf vorzubereiten, war aber im Spiel nicht immer in der Lage, die neu erarbeiteten, aber noch nicht automatisierten Angriffsvarianten umzusetzen. Da auch der Wurf von außen nicht zufriedenstellend funktionierte, gelang es den Gegnerinnen bis zum Ende des dritten Viertels einen 14-Punkte Vorsprung herauszuspielen. Die BBClerinnen gaben aber keineswegs auf, mobilisierten noch einmal alle Reserven und holten aufbauend auf einem abermals starken Fullcourt-Pressing Punkt um Punkt auf. In der Schlussphase fehlte jedoch das nötige Glück, um das Spiel zu gewinnen. Leider waren an diesem Tag nicht alle Spielerinnen in der Lage, mit dem hohen Druck umzugehen und ihr volles Leistungspotential auszuschöpfen. Den Gegnerinnen ist es andererseits gelungen, gerade im richtigen Moment, ihre volle Stärke zu zeigen. Auch nicht wirklich verwunderlich: Während die meisten Spielerinnen aus Oberösterreich bereits ihr drittes Final Four spielten, waren alle BBClerinnen das erste Mal in dieser besonderen Situation. Schade, dass die Nerven nicht ganz mitspielten, zu viele Fehler passierten, nicht immer die passenden Entscheidungen getroffen wurden und die Wolfsbergerinnen ausgerechnet im Finale nicht ihr gewohntes tolles Angriffsspiel zeigen konnten. Kämpferisch war die Leistung aber top, was die großartigen Fans auch zu würdigen wussten.  

Etwas verwunderlich war, dass Christina Köppel nicht zum MVP gewählt wurde, da sie mit 36 Punkten, 13 Rebounds und neun Ballgewinnen ein überragendes Spiel bot und wie auch von Wels bemerkt "die derzeit kompletteste Spielerin in dieser Altersklasse" ist. Sie hätte sich für ihre Leistungen im Final Four und während der gesamten Saison diese Auszeichnung mehr als verdient.
Auch wenn die Enttäuschung groß ist, dass der Meistertitel nicht zum ersten Mal ins Lavanttal geholt werden konnte, können sich die talentierten BBC Mädels doch damit trösten, mit dem Vize-Staatsmeistertitel den größten Erfolg in der 49-jährigen Vereinsgeschichte des BBC Wolfsberg und die bisher beste Platzierung eines weiblichen Kärntner Teams in der österreichischen Meisterschaft erreicht zu haben. Die großartige Saison und die Teilnahme am Final Four war für alle Beteiligten jedenfalls eine einzigartige und sehr wertvolle Erfahrung!

Andrea Frank-Stocker, Coach BBC Wolfsberg: „Es war ein wirklich tolles Finale, mit super Stimmung, bei dem uns ein anderer Ausgang lieber gewesen wäre, auch um unseren tollen Fans für ihre Unterstützung zu danken. Ich bin aber trotzdem sehr stolz auf meine Mädels. Sie haben eine tolle Saison gespielt und auch heute bis zum Schluss alles gegeben. Herzliche Gratulation an Wels zum Titel. Sie waren heute etwas selbstbewusster, entschlossener und aggressiver als wir.“

Foto: Aendy Lüdigk

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